Süßstoffe aus Sicht der ExpertInnen – Das erste Ibero-Amerikanische Konsensus-Papier

„Dank der strengen Rahmenbedingungen und der toxikologischen Auflagen, die weltweit existieren, kann bestätigt werden, dass Süßstoffe sichere Zusatzstoffe für die Ernährung der Allgemeinbevölkerung sind.“

Dies ist eine der Hauptaussagen, die mehr als 60 ExpertInnen aus den Bereichen Ernährungswissenschaften, Lebensmittel, Diätologie, Endokrinologie, Public Health, Sportwissenschaften, Pädiatrie, Pflege, Toxikologie und Lebensmittelrecht in einem neuen Konsensus-Papier treffen. Es handelt sich um das erste Ibero-Amerikanische Konsensus-Papier, das in der Fachzeitschrift „Nutrients“ erschienen ist und die Rolle von Süßstoffen in Lebensmitteln, ihre Sicherheit und ihre gesundheitlichen Aspekte beleuchtet.
Sinn der umfassenden Analyse war es, eine praktische, evidenz-basierte Hilfestellung anzubieten im Bemühen, die Aufnahme von freien Zuckern zu reduzieren – das ganze im Einklang mit den gängigen internationalen Public Health Empfehlungen.
Besonders betont wird die Sicherheit von Süßstoffen, die durch Gesundheitsbehörden wie der WHO und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ausführlich geprüft und bestätigt wurde.

Süßstoffe als Ersatz für Zucker tragen zur Gewichtsreduktion bei und helfen, das Wohlfühlgewicht zu halten

Im Konsensus-Papier wird bestätigt, dass Lebensmittel und Getränke, die mit Süßstoffen statt Zucker gesüßt sind, mit einer geringeren Zucker- und Kalorienaufnahme verbunden sind und daher sowohl bei der Gewichtsreduktion, wie auch dem Gewichthalten hilfreich sein können. Bei Diabetikern, so die Experten, können Süßstoffe darüber hinaus bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels helfen.

Mit Süßstoff gesüßte Produkte verringern das Risiko von Karies

Ein weiteres Statement der ExpertInnen ist der klare Vorteil von Süßstoffen wenn es um die Zahngesundheit geht.
Die WHO empfiehlt die Aufnahme von freien Zuckern auf weniger als 10% der Energieaufnahme zu beschränken. Produkte mit Süßstoffen können eine erfolgreiche und nachhaltige Strategie sein, dieses wichtige Ziel zu erreichen. Prof. Cunha Velho de Sousa, vom Universitätskrankenhaus Coimbra in Portugal fordert daher zu einem Dialog mit Lebensmittel- und Getränkeproduzenten auf, um die Reduktion von freien Zuckern und den kompletten oder teilweisen Ersatz durch Süßstoffe in den Produkten bestmöglich zu bewerkstelligen.
Neben Reformulierungen schlagen die WissenschaftlerInnen weitere Schrauben vor, an denen es zu drehen gilt – so zum Beispiel das Anbieten von kleineren Portionsgrößen.

Weiterbildung von Gesundheitsfachkräften als wichtiger Punkt

Ein wichtiger Punkt ist auch die ständige Weiterbildung von Health Care Professionals, genauso wie die Information für KonsumentInnen und PatientInnen. Der Zugang zu einer Fülle an Informationen über Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit ist zwar da – vertrauenswürdig ist diese aber oftmals nicht. Das führt laut den ExpertInnen oft zu Missverständnissen und unnötiger Verwirrung. Dr. Caomhan Logue des Nutrition Innovation Centre for Food & Health an der Universität Nordirland sagt dazu, dass es effektive Wege braucht, die wissenschaftliche Beweislage über die Sicherheit und gesundheitlichen Vorteile von Süßstoffen an die Öffentlichkeit zu bringen, um das Bewusstsein darüber zu fördern und es den Menschen zu ermöglichen, selbstständige, individuelle Entscheidungen über ihre persönlichen Bedürfnisse zu treffen.


Weiterführende Literatur:

Serra-Majem Ll, Raposo A, Aranceta-Bartrina J, Varela-Moreiras G, Logue C, Laviada H et al. Ibero-American Consensus on Low- and No-Calorie Sweeteners: Safety, Nutritional Aspects and Benefits in Food and Beverages. Nutrients, 2018;10(7):818-849

Das Konsensuspapier zum Download gibt es hier

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Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND

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